Westliche Ukraine - Galizien

Von Kiew bis Lemberg - Eine große Geschichte

Kiew - Podolien - Czernowitz - Jaremtsch - Potschajiw - Lemberg

10 Tage / 9 Übernachtungen

01. Tag: München - Kiew

Flug von München nach Kiew. Nachmittags Ankunft und Begrüßung durch Ihre Deutsch sprechende Reiseleitung. Fahrt in die Stadt zum Beginn des Besichtigungsprogramms mit einer Stadtführung in der Oberen Stadt – dem ältesten Teil der Stadt (Wladimirkathedrale, Goldenes Tor, Sophienkathedrale mit Kloster, Denkmal für die Hungeropfer 1932/33). Abends erreichen Sie Ihr Hotel. Abendessen.

 

02. Tag: Kiew

Vormittags Stadtführung in Podil (Unterstadt) - Handelszentrum bis Ende des 18. Jh., (Andreaskirche, Michail-Bulgakow-Haus, Handelshäuser, Haus des Zaren Peter) mit Besichtigung des Tschernobyl Museums. Nachmittags Besichtigung des Stadtviertels Petschersk und des berühmten Höhlenklosters Lawra - religiöses Zentrum der Ukraine - Sakralkomplex mit den zahlreichen Kirchen. Denkmal „Mutter - Heimat“.  Kiew lässt sich auch vom Schiff während einer Fahrt auf dem Dnipro und bei dämmrigem Tageslicht genießen und wenn dies möglich wäre, wird auch das Abendessen an Bord eingenommen.

03. Tag: Kiew - Kamjanetz Podilskij (Podolien)

Busfahrt durch die ukrainische Provinz nach Kamjanec Podilskij mit mehreren Stopps:

- Berdychiv - alte Handelsstadt, Handelzentrum von Podolien und wichtiges Zentrum des jüdischen Lebens (hier hat Honore Balzac eine polnische Adelige geheiratet).

- Medzhybizh - einst große Handelsstadt, mit einer beeindruckenden alten Festung über dem Fluss. Der Ort wurde im 18. Jh. ein Zentrum des Chassidismus und ist Pilgerort für Chassiden aus der ganzen Welt. Hier wirkte und hier ist auch begraben dessen Gründer Israel ben Elieser, gen. Ba'al Shem Tov.

Ankunft in Kamjanetz Podilskij am Abend, einer der ältesten Städte der Ukraine, mit den, nach Lemberg, meisten denkmalgeschützten Gebäuden im Land.

 

04. Tag: Kamjanetz Podilskij - Chotyn - Czernowitz

Vormittags Besichtigung der Altstadt und der Festung von Kamjanetz Podilskij, einer von Türken, Russen und Kosaken umkämpften Burg.

Nachmittags Weiterfahrt mit Halt in Chotyn mit der alten türkischen Grenzfestung. Von hier ist es noch eine Stunde Fahrt nach Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina. Dort dann erster Rundgang durch die Altstadt.

Abendessen in einem Stadtrestaurant.

05. Tag: Czernowitz

Vormittags Czernowitz - Außenposten des Habsburger-Reichs. Stadtbesichtigung mit u. a. Metropolitenresidenz, Schiller-Theater, Herrengassen, Häuser der verschiedenen Nationalgruppen und Kirchen der verschiedenen Konfessionen.

Nachmittags - das jüdische und das literarische Czernowitz: Jüdischer Tempel - seit Sowjetzeiten ein Kino und Kulturhaus, Ghettogelände, jüdischer Friedhof, chassidische Vorstadt Sadagora, Geburtshäuser von Paul Celan und Rose Ausländer.

Abends Vortrag „Czernowitz als Zentrum deutsch-jüdischer Kultur, durch einen Mitarbeiter des Bukowina Instituts an der Universität Czernowitz.

 

06. Tag: Czernowitz – Kolomyja - Jaremtsche

Vormittags – Besuch des jüdischen Friedhofs (wenn am vorigen Tag nicht geschafft), oder gleich Weiterfahrt nach Kolomyja, dank der Lage am Fluß Pruth eine bedeutende Handelsstadt im Mittelalter am Knotenpunkt mehrerer Handelsrouten. Hier bietet sich der Besuch des Ostereimuseums oder des Huzulen - Museums an; Anschließend - Mittagessen. 

Nach einer Stärkung geht die Fahrt entlang wunderschöner Landschaften mit Sicht auf die Karpatengipfel Richtung Jaremtsche. Dieses Städtchen gilt als Hauptstadt der Waldkarpaten. Wir befinden uns nun in dem Teil Galiziens, der zwischen den Weltkriegen zu Polen gehörte. Das polnische „Jaremcze“ wurde damals zu einem bedeutenden Luftkurort ausgebaut. Ein wunderbares Abendessen in uriger Atmosphäre mit lokaler Live – Musik wird Sie heute noch verzaubern.

07. Tag:  Jaremtsche - Stanislau - Tarnopol  - Potschajiw

Abfahrt von Jaremtsche nach Stanislau, wo eine Stadtbesichtigung ansteht. Hierher, in das seinerzeit österreichische Kronland Galizien, wurde 1891 der aus Greifswald gebürtige Pfarrer Theoder Zöckler zur „Judenmission“ versetzt. Er erkannte bald die Not der ethnischen Deutschen in jener Gegend. So kam es 1896 zur Gründung der evangelischen Anstalten in Stanislau Die „Zöckler’schen Anstalten“ verstanden sich als eine diakonische Wohneinrichtung für Waisen, die bald um eine deutsche Schule mit Volksschul- und Gymnasialzweig sowie eine Fabrik für Landwirtschaftsmaschinen ergänzt wurden. 1913 erfolgte der Aufbau einer Pflegeanstalt. So wurde ihr Ruf als „Bethel des Ostens“ und Zöcklers als „Bodelschwingh des Ostens“ begründet, und er wurde zur allgemein anerkannten Führungspersönlichkeit der Galiziendeutschen, der beste Kontakte zu anderen Religionen und Völkern hatte. Seine Tochter Martha kam 1946 nach Bremen und war hier bis 1967 Oberin des DIAKO-Krankenhauses. - Wir besichtigen einige Spuren der „Zöckler’schen Anstalten“. Anschließend Weiterfahrt direkt nach Tarnopol. Nach dem Stadtrundgang fahren Sie weiter nach Potschajiw - nach dem Höhlenkloster Lawra in Kiew – zweitwichtigster Wallfahrtsort der Ukraine. Abendessen.

08. Tag: Potschajiw - Brody - Olesko - Lemberg

Vormittags - Klosterbesichtigung in Potschajiw und anschließend Weiterfahrt nach Brody, der Heimatstadt von Joseph Roths. Stadtrundgang und Besuch des Gymnasiums, das Joseph Roth einst besuchte, sowie Besichtigung der Ruine der einst auch größten Synagoge der Westukraine. Von hier aus fahren Sie nach Olesko. Das Olesko Schloss bildet eine prachtvolle Kulisse in der Landschaft rund um Lemberg und gibt den Reisenden eine einzigartige Möglichkeit, in die mittelalterliche Vergangenheit einzutauchen. Im Schlossrestaurant genießen Sie ein ritterliches Mittagessen.

Nachmittags Ankunft in Lemberg. Stadtrundfahrt mit Besichtigungen: Schlossberg mit dem Hohen Schloss, Panoramablick auf die Altstadt, St. Georgs-Kathedrale, Prospekt Svobody mit dem Operntheater und Universität.  Abendessen.

09. Tag: Lemberg

Vormittags zweiter Teil der Stadtführung (zu Fuß): Mittelalterliche Altstadt mit dem Marktplatz und Rathaus, römisch- katholischen Kathedrale, Jesuiten- und Bernhardinerkloster, Arsenal, Synagoge zur Goldene Rose, Armenisches Viertel mit der armenischen Kathedrale

Nachmittags Spaziergang auf den jüdischen Spuren in Lemberg mit einem Vertreter der jüdischen Gemeinde. Danach Besuch des Lyczakowski-Friedhofes, einem malerischen Friedhof im Stil eines Landschaftsparks. Abendessen.

 

10. Tag: Lemberg - München

Vormittags Freizeit bis zum Transfer zum Flughafen. Verabschiedung von Ihrer Reiseleitung. Nachmittags fliegen Sie zurück nach München, das am Abend erreicht wird.

 

Ende einer hochinteressanten und schönen Reise.